Die pädagogische Arbeit unserer Schule basiert, genau wie die aller anderen Jenaplanschulen, auf den vier Grundformen/Urformen der Bildung:
Gespräch - Spiel - Arbeit - Feier.
Diese Grundformen der Bildung wechseln einander ab, sodass die Schulzeit unserer Kinder durch eine kindgemäße Tagesrhythmisierung bestimmt wird.
Die Jenaplan-Pädagogik unterstützt die Personwerdung der Schülerinnen und Schüler durch Erziehung und Bildung. Dabei ist die Entwicklung des Kindes in der Gemeinschaft der jahrgangsübergreifenden Gruppen von zentraler pädagogischer Bedeutung.
Jahrgangsübergreifendes Lernen hat seinen täglichen Platz, ähnlich wie in jedem Betrieb nach dem Prinzip der Lernverbindung von Meister, Geselle und Lehrling stattfindet. Die Älteren wissen mehr, haben mehr Erfahrung und können mehr Verantwortung tragen. Die Jüngeren lernen, Hilfe von Älteren anzunehmen und schauen ihnen oft beim Lernen und Arbeiten über die Schulter. Die schulpädagogisch, motivationspsychologisch und lernpsychologisch anerkannten fruchtbaren Bildungsmomente des „Zwischenlernens" werden so positiv genutzt.
Ziel der Jenaplan-Pädagogik ist die Förderung individueller Kompetenzen wie auch der Persönlichkeitsentwicklung. Hierzu dient ein lebendiger, lebensweltbezogener Unterricht, der die Prinzipien der Erfahrungs- und Handlungsorientierung verwirklicht.
Das fächerübergreifende Arbeiten an Inhalten der Erfahrungswelt der Kinder erachten die Kolleginnen unserer Schule als sehr wichtig.
Gruppenarbeit spielt ebenfalls eine große Rolle. Das erscheint gerade heute in einer Zeit, in der Individualisierung und Eigeninteresse zu stark überbewertet wurden, schulpädagogisch und gesellschaftlich besonders relevant.
Die Themen des Sachunterrichts nutzen wir besonders für gemeinsame Planungsgespräche und daraus resultierende Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit. Möglichst viele Arbeitsergebnisse werden präsentiert (Kreis, Vorstellung, Feier, Ausstellung).
Die Jenaplan-Pädagogik will die Erziehung zu einer Leistungskultur (intrinsische Leistungsmotivation) grundlegen und nicht primär auf eine Leistungskontrolle zielen, bei der vorrangig Leistung durch Noten (extrinsische Motivation) bestimmt wird.
Solange wir als staatliche Grundschule Notenzeugnisse für die Kinder der Jahrgänge 2 - 4 ausstellen müssen, sind wir gezwungen, benotete Leistungskontrollen durchführen. Wir hoffen, dass sich auch gerade im Hinblick auf das „neue Bild vom Kind" und das „ko-konstruktive Lernen", welche sowohl im Bildungs- und Erziehungsplan 0 - 10 als auch in Bezug auf die Bildungsstandards ausgeführt werden, die Grundschulen von der Pflicht der Notengebung befreit werden. In individuellen Entwicklungsberichten ließen sich die Lernfortschritte der einzelnen Kinder wesentlich differenzierter darstellen. Durch unsere bewusste Entscheidung für eine verbale Beurteilung (anstelle einer Benotung durch Ziffern) des Arbeits- und Sozialverhaltens in den Zeugnissen haben wir hier die Möglichkeit, individuelle Fortschritte der Kinder darzustellen.
Kindgerechte, pädagogische Leitung im Unterricht ist uns sehr wichtig. Dazu gehört für uns auch das Arrangement einer durchdachten "Vorordnung des Unterrichts", welche sowohl eine anregende Raumgestaltung als auch die Bereitstellung förderlicher, didaktischer Materialien beinhaltet.
Weiter spielt die Schulgemeinde und die intensive Integration aller an der Schulgestaltung Beteiligten (neben Schülerinnen, Schülern und Lehrern, Eltern, Fachkräfte, Vereine, Kooperationspartner usw.) bei uns eine sehr bedeutsame Rolle.